Rückfahrt von Finnland nach Deutschland – Mit der Fähre von Helsinki nach Travemünde

Fähre
Ankunft mit der Fähre in Travemünde

Mit dem Auto geht es für mich per die Fähre von Finnlines zurück von Finnland nach Deutschland. Mahlzeitenpaket, Innenkabine, Saunanutzung und Fitnessstudio habe ich diesmal genutzt und für euch testen können. Meine Erfahrungen habe ich in diesem Artikel für dich zusammengestellt.

Hier gleich der erste Tipp von mir: einen kleinen Koffer oder Rucksack mit den Sachen packen, die auf der Fähre benötigt werden. Schlafsachen, Kulturbeutel und wenn ihr es nutzen wollt: Sportklamotten fürs Gym und Badekleidung, ggf. Handtücher und Schlappen für die Sauna einpacken.

Buchung

Die Buchung erfolgte online und war innerhalb von 5 Minuten abgeschlossen. Nach demselben Prinzip habe ich den Hinweg von Travemünde nach Helsinki gebucht, meinen Artikel über die Anreise mit der Fähre von Deutschland nach Finnland findest du hier.

Hier nochmal mein Tipp: regestiere dich vorab kostenlos für den Star Club von Finnlines und erhalte einen Rabatt bei deiner Buchung.

Sparen kann man außerdem noch, wenn man direkt bei der Hinfahrt die Rückfahrt bucht, dies war aus terminlichen Gründen für mich aber nicht möglich.

Anders als ich es auf der Hinfahrt gemacht habe, habe ich bei der Rückreise das Mahlzeitenpaket mit gebucht.

Es ist teurer als auf der Hinfahrt, dafür gibt es während der Überfahrt 2x Abendessen und 1x Frühstück / Mittagsbrunch. Auf der Essenskarte, die am Eingang des Buffetrestaurants vorgezeigt werden muss, steht eine Tischnummer. Es ist also ein Tisch automatisch reserviert und zugeteilt.

Ebenfalls anders als auf der Hinfahrt habe ich keine Außenkabine gebucht. Ich habe mich auf der Hinfahrt leiten lassen, von verschiedenen anderen Blogartikeln, die vom Ausblick des eigenen Kabinenfensters schwärmten.

Nun wollte ich den unterschied erleben und war positiv überrascht. Meine Innenkabine auf der Rückfahrt war größer und schöner als die Außenkabine auf der Hinfahrt!

Check-In

Für den Check-In am Fährterminal in Helsinki werden keine ausgedruckten Buchungsdokumente benötigt, der Reisepass reicht aus, um Kabinenkarte und falls gebucht die Essenskarte, für das Buffetrestaurant, ausgehändigt zu bekommen.

Nachdem der Check-In Schalter passiert wurde, reiht man sich in die Schlange der wartenden Fahrzeuge ein. Dank des Entertainmentprogramms im Tesla samt Internetzugang, Disney+ und Netflix vergeht die Wartezeit wie im Flug, während viele andere Mitreisende die Zeit für die Optimierung der verstauten Koffer nutzen.

Ca. 1 Stunde vor der geplanten Abfahrt geht es los und wir rollen in einer Kolonne in den Bauch der Fähre. Die Einweiser puzzeln die Fahrzeuge in die Reihen und wir dürfen in einer Kurve stehenbleiben. Der Vorteil: mehr seitlicher Platz, der Nachteil: beim Losfahren muss besonders aufgepasst werden, wer zuerst fahren darf, denn es ist ganz schon eng aber das wird bestimmt schon gut gemanagt werden! Schnell schnappe ich mir meinen Rucksack und kann direkt die Kabine beziehen. Auch wieder ein Unterschied zur Hinfahrt und sehr angenehm.

Die Überfahrt mit Sauna, Mahlzeitenpaket und Fitnessbereich

Sofort fühle ich mich in meiner Innenkabine wohl. Nachdem die nötigsten Sachen verstaut sind, besuche ich den Wellnessbereich. Im Hinterkopf habe ich stets meinen Fail von der Hinfahrt mit der OBLIGATORISCHEN Sicherheitseinweisung.

Was, wenn es auf der Rückfahrt anders vonstattengeht? Denn eigentlich hatte ich vor in den Jacuzzi zu gehen und die Sauna zu nutzen.

Ich riskiere es, während der Sicherheitsübung im Bademantel aufzutauchen, wir sind schließlich auf einem finnischen Schiff!

Für die Spinde im Wellnessbereich wird ein 1 Eurostück benötigt. Das irritiert mich kurz, wo ich das bargeldlose Leben in Finnland komplett verinnerlicht hatte.

Ich kann ein Eurostück finden, ziehe mir Schwimmsachen an, dusche mich kurz ab und setze mich ganz allein in den Jacuzzi.

Herrlich, doch dann kommt die Durchsage in mehreren Sprachen, die die Sicherheitseinweisung ankündigt. Ich sitze das im Wahrsten Sinne des Wortes aus.

Schnell wird mir im Jacuzzi langweilig und für meinen Geschmack könnte das Wasser ruhig ein wenig wärmer sein. Ich beschließe nun die Sauna zu nutzen. Also wieder abduschen und in mein Saunakilt schlüpfen, eine ziemlich praktische Erfindung.

So ein Saunakilt* hatte ich mir gekauft, als mir mal eine eigene Sauna zur Verfügung stand. Im Gegensatz zu meiner temporären Wohnung in Finnland, denn die beinhaltetet eigentlich total untypisch KEINE Sauna. Alles zur Einrichtung und Lage der Wohnung steht übrigens in diesem Artikel.

Während ich mich für die Sauna fertig mache, kommt eine Frau in die Umkleide. Sie ist Finnin, lebt seit 30 Jahren in Deutschland. Sie wollte ebenfalls mal nachsehen, ob die Sauna bereits genutzt wird.

Als wir so sprechen, gesteht sie mir, dass es total unüblich ist und bei ihr eigentlich noch nie vorgekommen ist, dass eine Deutsche zuerst in der Sauna ist, das wären sonst immer die Finninnen. Wir lachen, so wollte später vielleicht nochmal vorbeischauen.

Die Sauna ist herrlich, jedoch stört die abgespielte Musik. 2 Durchgänge reichen mir und ich werfe vorsichtig einen Blick auf den Außenbereich. Jetzt eine Abkühlung an der frischen Luft, das wärs! Schnell schließe ich die Tür zwischen Wellnessbereich und Außenbereich wieder, denn direkt vor mir stehen und sitzen zahlreiche Menschen. Hier ist direkt der Außenbereich des kleinen Cafés!

Ein uneinsichtiger, eigens abgetrennter Bereich für Gäste des Wellnessbereichs wäre hier wünschenswert.

Am Fitnessraum verweist ein Schild darauf, dass der Code für die Tür an der Bar geholt werden kann. Da ich am nächsten Morgen vorhabe das Gym zu nutzen hole ich mir glücklicherweise jetzt schon den Zahlencode.

Das Gym öffnet morgen früh zwischen 7 und 8 Uhr (auf dem einen Schild stand 7 Uhr, auf dem anderen 8 Uhr und weshalb dann überhaupt der Code?!) während die Bar erst ab Mittag geöffnet ist.

Nun steht das Abendessen und somit das erste Essen an Bord von Finnlines für mich überhaupt an, eine Durchsage 5 Minuten vor der eigentlichen Öffnung des Buffetrestaurants gibt den Startschuss.

Im Restaurant ist es voll und laut, Kinder rennen zwischen den Tischen, willkommen in der Hauptsaison, denke ich mir.

Der für mich reservierte Tisch befindet sich im Mittelgang und wird links und rechts eingerahmt von weiteren Tischen. Der Abstand zum Tischnachbarn beträgt schätzungsweise 50 cm, man wünscht sich einen guten Abend und guten Appetit.

Die Auswahl am Buffet ist groß, der Schwerpunkt liegt auf maritimen, skandinavischen Köstlichkeiten. Veganer und Vegetarier müssen kreativ werden, Alternativen zu finden. Gut satt wird hier nichtsdestotrotz jeder werden.

Von Vorspeisen über Hauptgerichte und Nachspeisen wird alles angeboten. Getränke darf man sich jederzeit während des Essens selber an Automaten zapfen.

Die höfliche Distanz und Geduld, die ich in Finnland kennen und schätzen gelernt habe, ist wohl am Fährterminal in Finnland geblieben und möchte abgeholt werden.

Am Buffet gibt es Gedrängel, keine Abstände und „Abkürzungen“. Ich versuche gelassen zu bleiben und das Essen zu genießen.

Satt und glücklich laufe ich noch eine Runde im Kreis auf dem Sonnendeck und ziehe mich in die Kabine zurück. Deutschsprachiges Fernsehprogramm, wow das hatte ich seit 3 Monaten nicht mehr! Ich muss zugeben, vermisst habe ich es nicht, wenn gleich es schön ist, seine Muttersprache wieder öfters zu hören.

Am nächsten Morgen geht es für mich bereit um 7:40 Uhr ins Gym. Dank des Codes und der unklaren Öffnungszeiten bin ich ganz alleine hier! Ich beginnen mein Workout mit Cardiotraining und benutze ein Fahrrad. Leider ist der Sitz derart unbequem und leider auch beschädigt. Ich wechsele auf den Crosstrainer doch hier ist der Startbutton nicht mehr vorhanden.

Im zweiten Raum des Gyms, befinden sich Gewichte und Matten. Hier mache ich noch eine Weile Krafttraining, währenddessen kommen immer mehr Gäste und trainieren. Ich bin froh bereits mit dem Workout durch zu sein und verlasse verschwitzt und glücklich en Raum.

Zum Frühstück gibt es für mich erstmal nur schwarzen Kaffee und ich erinnere mich an meinen ersten Eindruck des finnischen Kaffees von der Hinfahrt: ordentlich!

Ich habe mich während meines Sabbaticals in Finnland viel mit der Psyche befasst und vertrete die Meinung, dass eine gesunde Psyche nur in einem gesunden Körper sein kann. Ich habe mich viel mit Intervallfasten beschäftigt und vor einigen Wochen in Finnland angefangen, nur noch in der Zeit zwischen 12 und 20 Uhr zu essen, um in den übrigen 16 Stunden nichts weiter als Wasser oder eben schwarzen Kaffee zu mir zu nehmen. Das klappt für mich ausgezeichnet und in Verbindung mit einer größtenteils veganen Ernährung fühle ich mich Energiegeladen und es geht mir blendend.

Im Buffetrestaurant seht ihr mich ab 12 Uhr wieder, denke ich mir als ich mir einen Coffee to Go zapfe. Hier noch ein Tipp: Beim nächsten Mal nehme ich meinen Thermobecher* mit, heißes Wasser und verschiedene Tees stehen im Restaurant nämlich neben Kaffee während der Öffnungszeiten zur Verfügung.

Der Thermobecher ist endlich mal einer, der dicht ist und das Heißgetränk mehrere Stunden warm hält. Absolute Empfehlung, ihn habe ich schon mehrere Jahre im Einsatz.

Nachdem der Tag für mich bereits so gut und aktiv angefangen hat, chille ich nun bis zum Mittagsbrunch auf meiner gemütlichen Innenkabine.

Da der Brunch ebenfalls in Buffetversion ausreichend und sättigend war und das nächste Abendessen auch, verzichte ich an dieser Stelle auf weitere Einzelheiten.

Ankunft in Deutschland

Ca. 1 Stunde vor Ankunft in Travemünde wird per Lautsprecherdurchsage angekündigt, dass nun bereits mit den Reinigungsarbeiten in den Kabinen begonnen wird. Das bedeutet, dass die Betten abgezogen werden, man aber bis zur Ankunft in Travemünde in der Kabine bleiben darf.

Ich sitze zwar auf heißen Kohle, habe jedoch Glück und verlasse meine Kabine erst, als Travemünde in Sicht ist, weil ich die Einfahrt in den Hafen an Deck beobachten möchte.

Mein erster Eindruck an diesem Abend von Deutschland ist: dunkel! In Finnland wäre es zu dieser Uhrzeit noch so hell! Es ist als würde die Sonne in Deutschland, wenn sie einmal untergeht, einfach schneller untergehen.

Wir sind am Kai vertäut und es strömen bereits alle Gäste zu ihren Fahrzeugen, eine Durchsage habe ich nicht mehr gehört. Nach einer gefühlten Ewigkeit im stickigen Parkbereich öffnen sich endlich die Türen und in Kolonnen fahrend verlassen wir die Fähre und den Hafenbereich.

Nach wenigen Metern auf der Autobahn, nachdem ich mit Lichthupe beim Abschließen eines Überholvorgangs auf der Autobahn von der linken Spur gedrängelt werde, denke ich mir: „Willkommen zurück in Deutschland.“

 

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